Frage: Was bedeutet „Kollusion“ in einer Beziehung?

Antwort: Das Kollusionsmodell stammt von dem Schweizer Psychoanalytiker Jürg Willi und zeigt auf, wie individuelle Ambivalenzen innerhalb einer Beziehung scheinbar aufgehoben werden können, da die Sehnsüchte und gleichzeitigen Abwehrhaltungen miteinander korrespondieren und im Beziehungsarrangement anscheinend aufgehoben werden können.

Konkret sieht das dann beispielsweise so aus, dass eine Person in der Beziehung die Sehnsucht nach Nähe ausdrückt und leben möchte und die andere Person die Sicherung der Distanz übernimmt. So wird die innere Ambivalenz auf die beiden Personen nach Außen aufgeteilt. Der Vorteil ist, dass sich die eigenen Bedürfnisse eindeutig anfühlen. Der große Nachteil von solch kollusiven Beziehungen ist jedoch, dass sie kaum einen weiterführenden Entwicklungsspielraum zulassen und weil beide Personen sich gefangen fühlen, begünstigt so ein Beziehungsarrangement, destruktive Tendenzen innerhalb der Beziehung.