Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst – von Alice Miller

Alice Miller (1923 – 2010) war eine polnisch-schweizerische Autorin und Psychologin. Sie hat in vielen allgemeinverständlichen Werken ihre Ansichten über die Kind-Eltern-Beziehung dargestellt und gilt als Vorkämpferin für die Würde des Kindes und gegen Misshandlungen.

„Das Drama des begabten Kindes“ zeigt wie kein anderes Buch auf was passiert, wenn Kinder sehr früh lernen, sich an die Bedürfnisse ihrer Bezugspersonen anzupassen und ihre eigenen Bedürfnisse und unerwünschten Gefühle zu verdrängen und abzuspalten. Dadurch trennt sich das Kind von seinem Selbstgefühl, was zu emotionaler Verunsicherung führt und dazu, dass ein Teil des Selbst nicht integriert werden kann. Folge hiervon können Depression und der Verlust von der eigenen Lebendigkeit sein.

Dieser emotionale und narzisstische Missbrauch wird an Hand von drei Studien aufgezeigt und das große Leiden des Kindes wird deutlich, dass sein Selbst für die nicht verfügbaren Eltern opfern musste, die dieses Drama selbst als Kinder durchlebt haben. Die Sprache des Buches ist analytisch und für Laien teilweise nicht immer verständlich. Wer jedoch diese Art von Missbrauch erfahren hat, wird sich in dem Buch wiederfinden und kann ein Verständnis für sich selbst gewinnen.