Wie kann ich damit umgehen, wenn meine sexuellen Fantasien nicht zu meinem Selbstbild passen?
Frage: Wie kann ich damit umgehen, wenn meine sexuellen Fantasien nicht zu meinem Selbstbild passen?
Antwort: Die Diskrepanz zwischen sexuellen Fantasien und dem idealen Selbstbild, oder auch Ansprüchen, die eine Person an sich und die Umwelt hat ist häufig hoch, wenn nicht sogar komplett gegensätzlich. Das rührt daher, das sexuelle Fantasien eine Ausgleichsfunktion haben können, um Bereiche unserer Persönlichkeit „auszuleben“, die in der Alltagswirklichkeit keinen Raum finden, oder eben nicht zum Selbstbild passen. Es ist nun mal nicht so, dass die Mehrheit der Menschen von einvernehmlichem, politisch korrektem Sex auf Augenhöhe fantasiert, sondern vielmehr von Situationen und Szenarien träumt, die mit Macht und Unterwerfung, mit Demütigung, Grenzüberschreitungen, etc. zu tun haben. Viele Personen verbinden mit ihren sexuellen Fantasien tiefgehende Schamgefühle und verurteilen sich für die Inhalte. Das kann dazu führen das Sex vermieden wird, um nicht mit den unerwünschten Bildern in Kontakt zu kommen.
Es ist wichtig die Symbolik zu verstehen, welche die sexuellen Fantasien ausdrücken, um verborgene Aspekte, Sehnsüchte und Anteile zu erkennen und ein größeres Selbstverständnis zu entwickeln. Dabei geht es in der Regel nicht um die konkrete Umsetzung der Inhalte. Meist ist das was fantasiert wird nicht das, was die Personen in der Realität wirklich erleben wollen und es ist auch die Grenze, die häufig nicht überschritten werden darf. Therapeutisch können Fantasien jedoch sehr gut für den persönlichen Entwicklungsprozess genutzt werden.
Hilfreich dazu auch aus meine Literaturempfehlungen: „Sex im Kopf – Alles über unsere geheimsten Fantasien“ von Brett Kahr